Phytotherapie für Tiere

Kamillen-LavendelbadPhytotherapie für Tiere gibt es, seit es Tiere gibt…

Die Phytotherapie gehört zu den ältesten medizinischen Therapieformen überhaupt; die ältesten Schriften stammen ca. 3000 v. Chr. vom Kaiser Shen-Nung aus China. Der Begriff Phytotherapie – auch Pflanzenheilkunde genannt – bezeichnet die medizinische Anwendung von Pflanzen und die Wissenschaft, die sich mit der Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten durch Pflanzen, Pflanzenteile und deren Zubereitungen befasst.

OLYMPUS DIGITAL CAMERASchon lange bevor die Tiere in Abhängigkeit von Menschen lebten, haben sie sich mit den Pflanzen versorgt, die sie brauchten. Auch die heutigen Wildtiere suchen sich ihre Medizin selber in Form von Pflanzen aus– solange das von den Umweltgegebenheiten her möglich ist. Sie wählen intuitiv diejenigen Pflanzen und Kräuter aus, die ihr Wohlbefinden steigern bzw. erhalten. So gesehen erstellen sich die wildlebenden Tiere ihre eigene Phytotherapie. Da diese Verhaltensweise unseren domestizierten Tieren nicht mehr möglich ist, können wir sie von Zeit zu Zeit mit Pflanzen- und Kräutermischungen sinnvollerweise unterstützen. Zudem können wir unsere Tiere bei unterschiedlichen Krankheiten sowie Stoffwechselstörungen mit individuellen Rezepturen auf seinem Genesungsweg begleiten.

Wann kann Phytotherapie für Tiere angewendet werden?

Wie bei der Akupunktur auch, gibt es für Phytotherapie diverse Einsatzgebiete bei Tieren:

Bei Störungen des Stütz- und Bewegungsapparates können phytotherapeutische Massnahmen viel Linderung verschaffen. Bei Gelenkserkrankungen beispielsweise können mit Heilpflanzen vor allem ältere Tiere gut unterstützt werden. Aber auch nach Unfällen bei Lahmheiten oder Muskelschäden können pflanzliche Salben äusserlich therapeutisch eingesetzt werden.

Bei Verdauungsbeschwerden wird die Phytotherapie auch erfolgreich eingesetzt. So gibt es viele Pflanzen, die bei Magenbeschwerden, Durchfall, Verstopfung und Übersäuerung bei Tieren verwendet werden. Auch im Rahmen einer Darmsanierung bei Tieren kommen verschiedene Pflanzenteile zum Einsatz. Die Entwurmung ist ein grosses Thema bei den Tierhaltern: Mit einer gezielten Mischung kann ein wurmwidriges Dammileu geschaffen werden, das einerseits einen Wurmbefall vorbeugen aber auch beheben kann. Nach einer pflanzlichen Entwurmung empfiehlt sich immer eine Kotuntersuchung durchzuführen, um sicher zu sein, dass die Phytotherapie gewirkt hat.

Besonders bei Atemwegserkrankungen wie Husten wird die Phytotherapie bei Tieren gerne angewendet. Dabei eignen sich je nach Symptomatik kalte Pflanzenauszüge und/oder warme Auszüge als Tee besonders gut.

Diese Aufführungen sind nicht abschliessend; Es gibt noch viele weitere Bereiche, in denen die Phytotherapie für Tiere eingesetzt wird: Hauterkrankungen, Stärkung des Immunsystems, Störungen des zentralen Nervensystems, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Harnwegserkrankungen sowie gynäkologische Störungen, usw. Wir informieren Sie gerne, ob eine Phytotherapie sich für Ihr eignet oder eine andere Behandlung sinnvoller wäre.

Als Tierheilpraktikerinnen können wir für Ihr Tier eine sinnvolle und speziell zugeschnittene Rezeptur zusammenstellen. So können wir auf die unterschiedlichen Symptomausprägungen sowie konstitutionelle Merkmale Ihres Tieres gezielt darauf eingehen.

Aromatherapie

OLYMPUS DIGITAL CAMERADies ist eine Sonderform der Phytotherapie. Die Inhaltsstoffe, die in den Pflanzen enthalten sind, ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe u.a., sind Produkte des pflanzlichen Stoffwechsels.
Die ätherischen Öle sind stark riechende, leicht flüchtige, öl-artige Stoffe, die mittels Wasserdampfdestillation aus den Pflanzen gewonnen werden. So könnte man die Aromatherapie folglich definieren als therapeutische Verwendung von Duftstoffen zur Linderung oder Verhinderung von Krankheiten, Infektionen, Beschwerden und Unwohlsein.

OLYMPUS DIGITAL CAMERADie ätherischen Öle haben sehr unterschiedliche psychische wie auch physische Wirkungen. Beispielsweise gehört die biozide Wirkung auf Pilze und Bakterien zu den wichtigsten und am besten erforschten Eigenschaften der ätherischen Öle. In der Veterinärmedizin werden sie in der letzten Zeit auch zur Abschreckung der Ektoparasiten immer häufiger eingesetzt. Dank wissenschaftlicher Studien gewinnen ätherische Öle bei der Pilzbekämpfung immer mehr an Bedeutung, vor allem bei Hefemykosen.

Durch die Aromatherapie kann auch auf das psychische Befinden des Tieres eingegangen werden. Die ätherischen Öle können beispielsweise bei Stimmungsschwankungen, Depressionen, Ängste und Unruhen als Unterstützung eingesetzt werden. Tiere verknüpfen Gerüche mit bestimmten Situationen wesentlich sensibler als Menschen; diese Eigenschaft kann im Rahmen einer Verhaltenstherapie zu Nutze gemacht und zum Beispiel zur Desensibilisierung bei gewissen Situationen unterstützend benutzt werden.

Kontaktieren Sie uns für eine Terminvereinbarung oder bei Fragen zum Thema Phytotherapie für Tiere. Die Phytotherapie als eine der vier Säulen von TCM kann sehr gut mit anderen Behandlungsmethoden für Tiere kombiniert werden, z.B. mit Akupunktur bzw. Akupressur. Im Rahmen einer Phytotherapie ist es immer Ratsam, die Fütterung zu optimieren, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

SelenGraf

Selen Graf

Tierheilpraktikerin, Fütterungsberaterin und Tierkommunkatorin
Telefon: 078 720 10 05
E-Mail: selen@tierheilpraxis-bern.ch